Fellows 2025

Das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft ermöglichte Förderprogramm „No end to the road“ geht 2025 mit spartenübergreifenden Kunstformen und neuen Impulsen in das dritte Jahr.

Sechs Kunstschaffende am Beginn ihrer kreativen Karrieren und aus verschiedenen Disziplinen sind in Witten angekommen, um im Fellowship neue digitale Kunstformate zu erproben.

Unsere Fellows 2025 sind: Carina Hommel (freischaffende Künstlerin), Lukas Schäfer (Musiker), Rhys Connolly (Elektronikmusiker), Julie Stamm (zeitgenössische Tänzerin), Mayuko Kudo (digitale Künstlerin), Yvonne Dicketmüller (Puppenspielerin)

Carina Hommel

Carina Hommel ist freischaffende Künstlerin und Kunstpädagogin mit einer Homebase im Herzen des Ruhrgebiets. Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Malerei, Fotografie, Installation und Medienkunst. Für sie ist ein wichtiger Schwerpunkt die Verbindung von Kunst und sozialer Arbeit, bei der sie auf ihre Erfahrungen im Bildungsbereich zurückgreift. Carinas Ziel ist es, traditionelle Kunstformen zu überschreiten und neue Methoden und Medien zu entdecken um innovative Ausdrucksformen zu schaffen. Durch verschiedene Aktivitäten und Projekte, darunter die Teilnahme an „Ruhr Ding: Territorien“, der Documenta 15 sowie verschiedenen Gruppenausstellungen, zeigt sie deutlich ihr interdisziplinäres Interesse.

https://www.carina-hommel.de/

https://www.instagram.com/c.hommel/

Lukas Schäfer

Lukas Schäfer ist ein aktiver Musiker, der analoge Synthesizer und elektroakustische Drums nutzt. Im Jahr 2020 gründete er das Kollektiv „Sono“ für Ambient- und Raummusik mit sechs Musikern, einem Designer und einem bildenden Künstler. Lukas´ Arbeiten sind überwiegend kollaborativ: Er realisierte schon raumgreifende und audiovisuelle Konzertformate und Installationen an den unterschiedlichsten Orten. Sein Ziel ist es, seine eigene Musik mit anderen Medien wie Licht, Video, AR/VR zu verbinden und sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Entwicklung ortsspezifischer Klangarbeiten, die sich mit der Geschichte und der Erinnerungskultur auseinandersetzen.

https://lukas-schaefer.com/

https://www.instagram.com/schaefer.music/

Rhys Connolly

Rhys Connolly ist ein irischer Elektronikmusiker, Programmierer und Tontechniker. Seine Arbeiten untersuchen die klanglichen Folgen eines 'Post-Tech-Kollapses' und ziehen Parallelen zur Entwicklung der Techno-Musik in Detroit und Berlin während des städtischen Niedergangs und der Finanzkrise in den 1980er Jahren. Mit seiner Musik möchte Rhys, der sich Debt Collector nennt, Prozesse neu gestalten und Gemeinschaften in einer postindustriellen Welt wiederaufleben lassen. Seine Vision: Eine Klanginstallation zu entwickeln, die per Livestream an mehrere Orte übertragen wird, um ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen. Durch die interdisziplinäre und crossmediale Zusammenarbeit will er in Witten neue digitale Formate erforschen und immersive Klanglandschaften erschaffen. Lasst uns gemeinsam die von den sozialen Medien beeinflusste Kultur des schnellen Musikkonsums durchbrechen!

Julia Stamm

Julie Stamm ist eine freischaffende, zeitgenössische Tänzerin mit den Themenschwerpunkten Neuroästhetik und Computational Arts und kommt aus Berlin ins Ruhrgebiet. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Parallelen zwischen Daten, Code und Choreografie und verbindet digitale und physische Räume. Ihre Arbeiten drehen sich oft um Spiele oder “Impossible Tasks“ und entstehen in der Regel kollaborativ und "site-specific". Zunächst hat sie in ihrer Performance mit Technologien wie Sensoren und (Elektroencephalogram) EEG-gesteuerten BCIs (Brain Computer Interfaces gearbeitet), d.h. Gehirnsignale können zu Steuersignalen für technische Geräte übersetzt werden werden um Tanz und Neurowissenschaften zu verbinden. Praktische Erfahrungen mit dem Einsatz von Technologien sammelte sie u.a. an der Goldsmiths University. Im Fokus ihres Schaffens steht die Frage: „Wie können wir Technologie und das Digitale so (miss)nutzen, dass es uns wieder näher an unseren eigenen Körper bringt?“

Mayuko Kudo

Mayuko Kudo nennt sich als Künstlerin Fusen. Ihre künstlerischen Arbeiten stellen die Verknüpfung zwischen virtueller und realer Welt dar, hierfür nutzt sie XR-Medien und das Metaversum. Mit ihren rein digitalen Arbeiten, untersucht sie die physischen Orte der realen Welt und die virtuellen Orte des Metaversums. Sie erforscht wie die Gesellschaft, die in diesen Räumen leben, mit ihr als Individuum verbunden ist und stellt sie in einen Kontext mit ihrer eigenen Körperlichkeit und Identität. Ihre Inspiration? Orte aller Art sind für sie „ein Medium der Gesellschaft“, hierher bekommt sie die kreativen Ideen für ihre künstlerische Arbeit. Welche Orte die in Köln ansässige Fusen wohl in Witten entdecken wird?

Yvonne Dicketmüller

Yvonne Dicketmüller ist eine Puppenspielerin, die mit dem Theaterformat „Crankies“ arbeitet (einer Kurbelbühne) und aktuell ihre Fähigkeiten im Bereich des Game Designs weiterentwickelt. Sie ist daran interessiert, digitale Medien zu finden, die mit dem analogen Theater kombiniert werden können, um neue Formen des Theaterspiels zu entwickeln. In ihrer Arbeit hat sie bereits mit digitalen Medien gearbeitet, z.B. eigene 3D-gedruckte Figuren oder Arduino-basierte Requisiten entworfen und mit Projektionen experimentiert. Im Fellowship möchte sie nun auf ihren bisherigen Erfahrungen aufbauen und ein Computerspiel entwickeln.

https://yvonnedicketmueller.de/

https://www.instagram.com/yvonnedicketmueller

Für diesen Jahrgang konnten sich Kunstschaffende aus verschiedenen künstlerischen Sparten bewerben, darunter VR-Kunst, visuelle und urbane Kunst, elektronische Musik, Content Creation, Sound, Pop, Gaming und Performance. Mit Spannung blicken wir auf die individuellen und gemeinsamen Projekte, die in Witten realisiert werden und die digitale Kunst- und Kulturszene in Witten und Umgebung bereichern werden.

Alle Fotos auf dieser Seite: © Dana Schmidt